Bereits als kleines Kind interessierten mich Texte. Bilder und allgemein die schönen Künste, die als Kontrast zur Realität des Lebens stehen. Die Flucht aus dem Alltag war genauso ein Grund dafür wie auch die Möglichkeit, tief verborgene Bedürfnisse und Sorgen an die bewusste Oberfläche zu bringen. Zunächst wandte ich mich mehr dem Lesen und Schreiben zu, erkannte aber auch bald meine Freude am Malen und Zeichnen. Heute bin ich bereits über 40 Jahre alt, wohne mit meinem Mann, vier Katzen, zwei Leopardgeckos, einer Spinne und vielen Bienen in einem kleinen Häuschen in Weiterstadt und bin dem Medium Text- und Bildkunst weiterhin treu geblieben.
Neben meinem Hauptberuf als Innovationsmanagerin möchte ich meine Leidenschaft zum Malen und Zeichnen mit anderen teilen und ihnen zeigen, wie einfach es ist, selbst kreativ zu werden. Die Angst, kein schönes Ergebnis zu bekommen, hält uns oftmals davon ab, überhaupt erst mit dem Malen oder Zeichnen zu beginnen. Es mag auch sein, dass man am Ende kein fotorealistisches Meisterwerk in Händen hält, aber das ist ja auch gar nicht der Anspruch der Kunst; besonders nicht für Beginnende. Es ist die Entspannung, ein wenig Eskapismus und die Freude am Malen selbst, die im Vordergrund stehen sollte.
Sobald wir Kunst also als kleine Pause empfinden, die uns für einen Moment aus dem Alltag entführt, zur Entspannung und Kreativität einlädt, hat sie ihr Ziel schon erreicht.
Möchtet ihr mit mir eine kleine Pause mit Pinsel oder Bleistift einlegen?
Nach einer Ausbildung zur Arzthelferin und dem nachgeholten Abitur, habe ich zunächst Germanistik und Ethik auf Lehramt studiert. Um die Studienzeit zu finanzieren, arbeitete ich bereits für eine Software-Firma, für die ich die Dokumentation erstellt, aber auch internationale Schulungen durchgeführt habe. Nach meinem Abschluss des Bachelor of Education wurde ich dort zur Produktmanagerin und nun auch zur Innovationsmanagerin befördert, sodass ich meine Neugierde auf Neues immer mehr auch in meinem beruflichen Umfeld erproben durfte. Kreative Workshops und Schulungen gehören bis heute zu meinen Aufgaben, die ich nach wie vor wirklich gerne mache. In einem Fernstudium habe ich mich zudem zur Heilpraktikerin Psychotherapie ausbilden lassen; die Prüfung zur Zulassung ist für dieses Jahr geplant.
Die wertschätzende Interaktion mit Menschen war mir bereits als Jugendliche sehr wichtig. Die Fähigkeit, respektvoll und wertschätzend zuzuhören, wenn andere bereit sind, ihre Sorgen zu teilen, begleitet mich daher seit vielen Jahren. In meinem Lehramtsstudium mit den Schwerpunkten Germanistik und Ethik durfte ich meine Empathie, aber auch mein Wissen über das Wesen des Menschen in seinen verschiedenen Spielarten ausweiten. Auch sich in andere, ungewohnte Denkweisen hineinzuversetzen, einen anderen Standpunkt als den eigenen zuzulassen und die Wertschätzung des Individuums an sich durfte ich dort anhand der vorgestellten philosophischen Positionen und Disziplinen theoretisch untermauern und praktisch vertiefen.
Fünf Jahre Gruppenarbeit in einer Selbsthilfegruppe haben mir zudem geholfen, viele facettenreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit depressiven Menschen zu machen.
Der Moment, als ich in der Schule das Lesen lernte, öffnete mir Türen in unzählige Welten. Bücher und das Verfassen eigener Texte gehören seit der Grundschule für mich als wichtiger Bestandteil zu meinem Leben. Inzwischen habe ich bereits ein eigenes Buch verfasst, aber auch einige Kurzgeschichten veröffentlicht. Innerhalb des Germanistik-Studiums war ich Teil verschiedener Literaturwerkstätten, die sich mit kreativem Schreiben und den jeweiligen Hintergründen befasst haben. Eine erste Lesung fand 2011 in Bonn statt. In dieser wurde vor allem das Thema Märchen beleuchtet, adaptiert und in einen rahmenbildenden Kontext gesetzt. Auch die Lesung zur Rheinromantik, die sich auf die Sage um die Loreley bezog, enthielt verschiedene Aspekte auf den Mythos um die Loreley. Historische Texte wurden mit darstellendem Spiel unterstrichen bzw. kontextuiert und in einen gemeinsamen Rahmen gebracht.
2012 erfolgte meine erste Vernissage mit dem Projekt "Un(d)tod", das sich mit dem Tod auf metaphysischer künstlerischer Ebene auseinandersetzte. Die Ausstellung enthielt Texte, Bilder sowie Kunstkonstruktionen und fand in aufeinanderfolgenden Jahren mit unterschiedlicher Kern-Thematik an mehreren Orten statt. In den Werken wurden unter anderem die philosophische Sicht auf das Sterben, aber auch der Umgang mit Verlust und Trauer behandelt.
2011/2012 - Lesung "Märchenmetamorphosen" (Literaturwerkstatt)
2011 - Lesung/Aufführung "Rheinromantik gestern und heute"
2012 - Ausstellung "Und stolz aß sie sein Herz" (Projekt Un(d)tod)
2013 - Ausstellung "Mother of Death" (Projekt Un(d)tod)
2014 - Ausstellung "Märchenadaptionen"
2022 - Ausstellung "Werke" mit APHARI-arts
2023 - Ausstellung "Werke"
2023 - Ausstellung "Werke", insbesondere die Engel-Reihe
Außerdem:
Jeder Mensch ist wertvoll. Gleich welcher Abstammung, Kultur, Religion oder welchen Geschlechts derjenige angehört. Im Zweifel haben wir nur dieses eine Leben, sodass jeder es so gestalten sollte, wie er oder sie (oder alle anderen) es für richtig halten. Das eigene Glück sollte dabei solange im Vordergrund stehen, wie keinem anderen damit geschadet wird.
Im Alltag der modernen Zeit sind wir zahlreichen Herausforderungen gegenübergestellt, die je nach Mensch verarbeitet werden. Probleme und Sorgen zeigen sich unterschiedlich und lassen eine Problematik nicht unbedingt als solche erkennen. Oftmals haben wir es mit Abwehrmechanismen zu tun, die sich schützend vor die Psyche eines Menschen stellen, da vielleicht eine Situation eingetreten ist, die für die- oder denjenigen schwierig zu bewältigen ist. Daher respektiere ich jeden Menschen als den, der er ist oder sein möchte, und habe tiefes Verständnis für die Schwierigkeiten, die man heute im Leben zu bewältigen hat und die belasten. Auch wenn wir auf Leistung und Effizienz getrimmt werden, sollte sich niemand schämen müssen, zuzugeben, dass es zu viel wird oder man eine Aufgabe nicht mehr so leicht gestemmt bekommt. Erschöpft zu sein ist keine Schande!
Kunst und Kultur bieten einen ungemein wertvollen Ausgleich zu diesem auf Effizienz fokussierten Alltag. Sobald man Stift oder Pinsel in der Hand hält, kann man für einen Moment aus der Hektik der Woche entkommen und sich ganz auf den Moment konzentrieren. Genau deswegen ist es so wichtig, den Perfektionismus dem Alltag zuzuordnen und sich während des Malens oder Zeichnens davon lösen zu können. Natürlich wollen wir uns weiterentwickeln und dazulernen, aber wir wollen uns eben auch Fehler und Experimente zugestehen, aus denen sich dann der ganz eigene Stil entwickelt.
Eine Fehlerkultur zu fördern ist dabei von großer Bedeutung, denn Fehler zu machen und daraus zu lernen bilden einen großen Teil unseres Erfahrungslebens. Um sich selbst Fehler wieder zu erlauben, ist oftmals einiges an Training notwendig. Malerei bietet sich dafür wunderbar an, denn hier wird aus Fehlern ein kreatives Werk, das nicht den Anspruch erhebt, ein Meisterwerk zu sein, sondern den Prozess dieses Erfahrens und Lernens abzubilden.
Während der Corona-Zeit war gemeinsames Malen natürlich nicht möglich. Dennoch war der Wunsch nach kreativem Austausch groß. Aus diesem Grund gründeten wir die Künstlergemeinschaft APHARI-arts, in der wir uns gegenseitig inspirieren, austauschen und gemeinsame Projekte angehen.
Projekt "Mondaufgang"
Für den Außenbereich einer lokalen Gastronomie gestalteten wir ein Acrylbild auf 3 x 2,20 Metern. Gewünscht wurde ein abstraktes Gemälde mit wenigen Details, die den Abschluss der Terrasse kenntlich machen sollte. In mehreren Sessions tragen wir uns, um das Mammut-Projekt zu planen, Material zu besorgen und fertigzustellen. Die erfolgreiche Übergabe erfolgte im Winter 2022 und wurde sogar in der Presse bekannt gemacht. Nun ist das Werk im Außenbereich der Vereinsgaststätte AGORA in Schneppenhausen zu sehen, in der man auch hervorragend essen und bei einem Glas Wein entspannen kann.
Kunsthandwerksmarkt in Partenheim, 2022
Auch ein gemeinsamer Stand auf dem Kunsthandwerksmarkt in Partenheim zählt zu den gemeinsamen Projekten. Auf 27 qm Fläche präsentierten wir Werke aus den Bereichen Acryl abstrakt, Acryl gegenständlich, Pouring, Watercolor und Bleistiftzeichnungen. Ebenso konnten Handwerksprodukte wie Schmuck, Seifen und Genähtes erworben werden. Trotz des herausfordernden Wetters war die Erfahrung wertvoll, einen solchen Stand zum ersten Mal gemeinsam zu bestreiten.
RUPAT-Festival in Weiterstadt, 2022
Anfang September 2022 fand erneut das beliebte RUPAT-Festival im Braunshardter Tännchen in Weiterstadt statt, bei dem wir nicht nur eine eigene Ausstellung unserer Werke präsentieren, sondern auch Mal- und Zeichnen-Kurse für Erwachsene und Kinder anbieten durften. An einem eigenen Stand gab es ebenfalls Handwerksprodukte und natürlich unsere Bilder zu erwerben.
2023 bildete sich eine Splittergruppe von APHARI-arts mit dem Ziel, den Fokus mehr auf eigene Mal- und Zeichnen-Events wie Kurse und Party-Veranstaltungen zu legen. Aus diesem Grund bildete ich gemeinsam mit Ine F. von colorandart die GBR InSi-arts, mit der wir Menschen dazu aufrufen möchten, Spaß und Entspannung am Malen und Zeichnen zu finden und den Perfektionismus für den Moment über Board zu werfen.
Vernissage 03.04.2023 im AGORA Weiterstadt
Nachdem bereits erste Veranstaltungen wie das Malen mit und bei Glühwein erfolgt sind, werden nun Werke aus dem intuitiven Malen in den Bereichen Abstrakt, Gegenständlich, Industrial und Bleistiftzeichnungen vorgestellt.
Aktuelle Events
Informationen zu geplanten Kursen und Events findet ihr auf der entsprechenden Seite meiner Homepage, also hier.